Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/511

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Abesalom zum Vater hatte. Von dieser letzteren erhielt er einen Sohn Abias. Auch von anderen Gattinnen hatte er noch mehrere Kinder, doch liebte er die Machane am meisten. 250 Im ganzen hatte er achtzehn rechtmässige Gattinnen und dreissig Kebsweiber, von denen er zusammen achtundzwanzig Söhne und sechzig Töchter erhielt. Zu seinem Nachfolger ernannte er Abias, den Sohn der Machane, und vertraute ihm seine Schätze und die festesten Plätze an.

(2.) 251 Ich glaube, dass gar oft den Menschen ihr Glück und Wohlstand zur Ursache von Schlechtigkeit und Bosheit wird. So wandte sich auch Roboam, als er seine Macht wachsen sah, zu Freveln und Verbrechen jeder Art, vergass den Dienst und die Verehrung Gottes und verleitete seine Unterthanen, dasselbe zu thun. 252 Es pflegen ja leider mit den Sitten der Herrscher auch die der Untergebenen zu entarten, und die letzteren folgen meist den Lastern der Fürsten, um nicht durch ihr gutes Betragen deren Ruchlosigkeit anzuschuldigen. Anders können sie ja nicht den Schein wahren, als ob sie die Thaten der Fürsten billigten. 253 So erging es auch Roboams Unterthanen, die, als er die Gesetze freventlich übertrat, sich bemühten, durch ungerechten Lebenswandel der Gesinnung des Königs ihre Anerkennung zu zollen. Gott aber schickte den Aegyptierkönig Susak, um den Roboam zu bestrafen. Herodot hat irrtümlicherweise dessen Thaten dem Könige Sesostris beigelegt. 254 Susak also zog im fünften Jahre der Regierung Roboams mit einem gewaltigen Heere gegen ihn zu Felde. Es folgten ihm nämlich zwölfhundert Wagen, sechzigtausend Reiter und vierhunderttausend Mann Fussvolk, von denen die meisten Libyer und Aethiopen waren. 255 Mit diesen fiel er in das Land der Hebräer ein, nahm die festesten Städte Roboams ohne Schwertstreich, legte Besatzungen in dieselben und zog dann auch vor Jerusalem.

(3.) 256 Als nun Roboam und sein Volk in der Stadt von Susaks Heer eingeschlossen waren, wandten sie sich

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 512. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/511&oldid=- (Version vom 23.9.2020)