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den Josaphat bitten, dieser möge, da er schon seines Vaters Freund gewesen sei, mit ihm ein Bündnis eingehen zur Züchtigung der abgefallenen Moabiter. Josaphat versprach, nicht nur selbst Hilfe leisten, sondern auch den König der Idumäer, der ihm verpflichtet sei, mit zu dem Bündnis heranziehen zu wollen. 31 Als Joram diese Zusage von Josaphat erhalten hatte, zog er mit seiner Streitmacht nach Jerusalem, wo er glänzend aufgenommen wurde. Die drei Könige beschlossen nun, durch die Wüste von Idumaea dem Feinde entgegenzurücken, da er sie auf diesem Wege nicht erwarten würde. 32 Als sie aber sieben Tage umhergezogen waren, litten sie, weil die Wegweiser den richtigen Weg verfehlt hatten, an grossem Wassermangel, sodass sie alle in Angst und Bekümmernis schwebten und Joram wehklagend zu Gott rief, ob sie etwas gegen ihn verbrochen hätten, dass er die drei Könige ohne Schwertstreich dem Moabiter in die Hand geben wolle. 33 Josaphat, der ein gerechter Mann war, tröstete und ermutigte ihn und hiess ihn im Lager Umfrage halten, ob nicht ein heiliger Prophet ihnen gefolgt sei, durch den sie Gott um Rat fragen könnten, was sie zu thun hätten. Und da ihnen ein königlicher Diener meldete, er habe Elissaeus, den Schüler des Elias und Sohn des Saphatus, bemerkt, 34 begaben sich die drei Könige auf den Rat Josaphats zu dessen Zelt, das ausserhalb des Lagers stand, und befragten ihn über die künftigen Schicksale des Heeres. Ganz besonders begehrte Joram Auskunft. Elissaeus bemerkte ihm, er möge ihn doch nicht mit solchen Fragen belästigen, sondern zu den Sehern seines Vaters und seiner Mutter gehen, weil das ja die wahren Propheten seien. Joram aber bestürmte ihn noch mehr mit Bitten, dass er ihnen weissage und Rettung verschaffe. 35 Elissaeus schwur darauf bei Gott, er würde ihnen keine Antwort geben, wenn er es nicht dem Josaphat, der ein frommer und gerechter Mann sei, zu Gefallen thäte. Als man sodann jemand herbeigerufen hatte, der die Zither zu spielen verstand (das hatte der Seher gewünscht),

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 550. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/549&oldid=- (Version vom 23.9.2020)