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Jahren. In der Regierung folgte ihm sein Sohn Amasias.

(5.) 173 Im einundzwanzigsten Jahre der Regierung des Joas übernahm Joaz, der Sohn des Jehu, die Herrschaft über die Israëliten in Samaria und regierte siebzehn Jahre lang. Doch folgte er durchaus nicht der guten Gesinnung seines Vaters, sondern ergab sich denselben Lastern wie die früheren Könige, die Gott verachtet hatten. 174 Ihn überwand der Syrerkönig und rieb seine zahlreichen Truppen dergestalt auf, dass ihm nur noch zehntausend Mann Fussvolk und fünfzig Reiter übrig blieben; auch nahm er ihm viele grosse Städte weg. 175 Dieses Unheil widerfuhr aber dem Volke der Israëliten nach einer Prophezeiung des Elissaeus, die dieser verkündigt hatte, als er auch dem Azaël weissagte, er werde seinen Herrn töten und die Herrschaft über die Syrer und Damascener an sich reissen. In dieser grossen Not nahm Joaz seine Zuflucht zum Gebet und flehte zu Gott, er möge ihn nicht in die Gewalt Azaëls geraten lassen. 176 Gott aber, dem Reue lieber ist als Tugend, und der sich oft an der blossen Drohung genügen lässt, wollte ihn nicht gänzlich zu Grunde richten und befreite ihn von der Kriegsgefahr, sodass das Land sich aufs neue des Friedens erfreute und seinen früheren Wohlstand wiedererlangte.

(6.) 177 Als Joaz gestorben war, folgte ihm sein Sohn Joas im siebenunddreissigsten Jahre der Herrschaft des Königs Joas zu Jerusalem und regierte sechzehn Jahre lang die Israëliten zu Samaria. 178 Er war ein rechtschaffener Mann und das gerade Gegenteil seines Vaters. Um diese Zeit fiel der hochbetagte Seher Elissaeus in eine Krankheit, und der König der Israëliten besuchte ihn. 179 Als dieser den Greis sterbend antraf‚ begann er zu weinen und zu wehklagen und nannte ihn seinen Vater und Beschützer. Denn ihm verdanke er es, dass er gegen seine Feinde keiner Waffen bedurft, sondern nach Elissaeus’ Weissagungen den Sieg über dieselben ohne Kampf davongetragen habe. Und jetzt wolle der Prophet aus dem Leben scheiden und ihn der Gewalt der Syrer und

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 576. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/575&oldid=- (Version vom 23.9.2020)