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Bakchides begab sich, nachdem er ganz Judaea mit Besatzungen versehen hatte, zum Könige zurück, sodass zwei volle Jahre lang Friede herrschte. 23 Als aber die Überläufer und Frevler sahen, dass Jonathas mit den Seinigen unter dem Schutze des Friedens ruhig im Lande lebte, liessen sie den König Demetrius bitten, er möge den Bakchides senden und Jonathas gefangen nehmen lassen. Denn das werde nicht schwer fallen, und man könne, wenn man Jonathas unvermutet angreife, ihn samt seinen Anhängern in einer Nacht überwältigen. 24 Der König sandte auch wirklich den Bakchides ab, und als dieser nach Judaea kam, schrieb er sogleich an alle seine Freunde sowohl unter den Juden als unter den Bundesgenossen, sie sollten auf Jonathas fahnden und ihn gefangen einliefern. 25 Da es aber trotz aller Mühe niemand gelang, des Jonathas habhaft zu werden (dieser hatte nämlich die Nachstellungen gemerkt und war auf seiner Hut), geriet Bakchides gegen die Überläufer, die seiner Meinung nach ihn und den König zum besten halten wollten, in Zorn und liess gegen fünfzig vom ihren Vornehmen ergreifen und niedermachen. 26 Jonathas dagegen zog sich mit seinem Bruder und seinen Anhängern aus Furcht vor Bakchides nach Bethalaga, einem Dorf in der Wüste, zurück, baute daselbst Türme und Ringmauern und sicherte sich vor Überfällen. 27 Als Bakchides hiervon Kunde erhielt, zog er mit den Truppen, die ihm damals zu Gebote standen, sowie mit den ihm verbündeten Juden gegen Jonathas, rückte an die Festung heran und belagerte sie viele Tage lang. 28 Jonathas aber liess sich durch das Ungestüm der Belagerer nicht einschüchtern, sondern leistete zunächst tapferen Widerstand. Sodann liess er seinen Bruder Simon in der Stadt zurück, um den Kampf gegen Bakchides fortzusetzen, während er selbst heimlich sich hinausschlich, unter seinen Anhängern eine zahlreiche Schar zusammenbrachte, bei Nacht in des Bakchides Lager einbrach und dort so wütete, dass der Angriff’ auch seinem Bruder bemerklich wurde. 29 Dieser machte

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/133&oldid=- (Version vom 12.12.2020)