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nun, als er das Blutbad unter den Feinden wahrnahm, einen Ausfall, steckte die Belagerungsmaschinen der Macedonier in Brand und hieb viele von ihnen nieder. 30 Als Bakchides sich vorn wie hinten von Feinden bedrängt sah, geriet er in Verzweiflung und Bestürzung, weil er einen solchen Verlauf der Belagerung nicht erwartet hatte. 31 Dafür liess er seine Wut an den Überläufern, die seine Sendung vom Könige begehrt hatten, aus, weil sie ihn hintergangen hätten, und gedachte ehestens nach Hause zurückzukehren, wenn es ihm gelingen würde, die Belagerung in Ehren zu beendigen.

(6.) 32 Als Jonathas diese seine Absicht merkte, liess er ihm durch Gesandte Frieden und Freundschaft anbieten unter der Bedingung, dass die beiderseitigen Gefangenen ausgewechselt würden. 33 Bakchides, der sich auf keine ehrenvollere Art hätte aus der Klemme ziehen können, nahm das Anerbieten an und schloss Freundschaft mit Jonathas, wobei sie noch gegenseitig sich das eidliche Versprechen gaben, dass fortan keiner von ihnen gegen den anderen die Waffen ergreifen solle. Nachdem dann die Gefangenen ausgewechselt waren, begab sich Bakchides nach Antiochia zum Könige zurück und griff in der Folge auch wirklich Judaea nicht mehr an. 34 Jonathas, der sich nun sicher fühlte, nahm seinen Wohnsitz in der Stadt Machma, wo er dem Volke Recht sprach, die Gottlosen und Frevler zum Tode verurteilte und so das Land von diesem Schandfleck reinigte.

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/134&oldid=- (Version vom 12.12.2020)