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des Demetrius Vorgängern erhalten hatte. 125 Den Anklagen der Überläufer aber schenkte der König nicht den mindesten Glauben, vielmehr gab er, als Jonathas ihn bat, für ganz Judaea und die drei Toparchien Samaria, Peraea und Galilaea sich mit einer Abgabe von dreihundert Talenten zu begnügen, ihm diese Zusage schriftlich, und zwar folgendermassen: 126 „Der König Demetrius an seinen Bruder Jonathas und das Volk der Juden. Abschrift des Briefes, den wir an unseren Verwandten Lasthenes geschrieben haben, euch zur Kenntnisnahme. 127 Der König Demetrius an seinen Vater Lasthenes. Da das Volk der Juden mir freundlich gesinnt ist und die schuldige Treue bewahrt hat, habe ich beschlossen, ihm meine Erkenntlichkeit zu beweisen. Ich bestätige ihnen also den Besitz der drei Präfekturen Apherima, Lydda und Ramatha, die von Samaria zu Judaea geschlagen worden sind, samt den zugehörigen Bezirken, 128 und erlasse ihnen alles, was die früheren Könige von den Opfern in Jerusalem zu erhalten pflegten, imgleichen auch alle Abgaben von Feld- und Baumfrüchten und alle übrigen Steuern sowie die Abgabe für das Salz und die Kronen, und bestimme, dass von nun an bis in ewige Zeiten an diesem Verhältnis nichts geändert werde. Du hast dafür Sorge zu tragen, dass von diesen Bestimmungen Abschrift genommen, dem Jonathas eingehändigt und an einer in die Augen fallenden Stelle des Tempels angeschlagen werde.“ 129 Das war der Inhalt des Briefes. Da nun Demetrius sah, dass alles in Frieden lebte und nirgendwoher Kriegsgefahr drohte, entliess er die Soldaten und kürzte ihnen den Sold; nur den fremden Söldnern sowie denen, die mit ihm von Kreta und den übrigen Inseln gekommen waren, zahlte er denselben für die ganze vorausbedungene Zeit. 130 Dadurch aber zog er sich die Feindschaft und den Hass seiner Krieger zu, denen er nichts mehr zukommen liess, während seine Vorgänger ihnen auch im Frieden den Sold weitergezahlt hatten, um sie bei gutem Willen zu erhalten und nötigenfalls zum Kampfe bereit zu finden.

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/150&oldid=- (Version vom 12.12.2020)