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Alexanders. Als nun Ptolemaeus am fünften Tage etwas zur Besinnung kam, war ihm die Nachricht von Alexanders Tod und der Anblick des Hauptes eine höchst angenehme Ohren- und Augenweide. 119 Bald darauf aber beschloss auch er, erfreut über Alexanders Untergang, sein Leben. Alexander hatte fünf Jahre lang unter dem Namen Balas die Herrschaft über Asien innegehabt, wie dies auch anderswoher bekannt ist.

(9.) 120 Demetrius mit dem Beinamen Nikator hatte kaum die Herrschaft angetreten, als er voll Bosheit anfing, gegen die Soldaten des Ptolemaeus zu wüten, uneingedenk seines Bündnisses mit ihm und ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass er sein Schwiegervater war. Die Soldaten flohen daher vor seiner Grausamkeit nach Alexandria, während die Elefanten in des Demetrius Hände fielen. 121 Jonathas der Hohepriester aber zog aus ganz Judaea ein Heer zusammen, um damit die Burg von Jerusalem, die eine macedonische Besatzung hatte und ausserdem noch eine Anzahl nichts würdiger Menschen einschloss, welche den Gesetzen ihrer Väter untreu geworden waren, zu belagern. 122 Die Besatzung spottete anfangs über die Maschinen, die Jonathas zum Zwecke der Belagerung errichten liess, weil sie auf die starke Befestigung des Platzes vertraute. Bei Nacht aber schlichen sich einige von jenen Frevlern hinaus eilten zu Demetrius und meldeten ihm die Belagerung der Burg. 123 Dieser ergrimmte hierüber und brach sogleich mit seinem Heere von Antiochia gegen Jonathas auf. In Ptolemaïs angelangt, schickte er an letzteren den schriftlichen Befehl, sich sofort zu ihm nach Ptolemaïs zu verfügen. 124 Jonathas hob indessen die Belagerung nicht auf, zog jedoch mit den Ältesten des Volkes und den Priestern unter Mitnahme von Gold, Silber, Gewändern und anderen Geschenken zu Demetrius hin. Durch die Geschenke gelang es ihm denn auch, den Zorn des Königs zu beschwichtigen; ja, er wurde sogar höchst ehrenvoll aufgenommen und erhielt die Bestätigung in der Hohepriesterwürde, wie er sie auch von

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/149&oldid=- (Version vom 12.12.2020)