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Antiochener nämlich hassten den Alexander wegen des Ammonius, wie oben erwähnt, und hatten ihn deswegen aus Antiochia vertrieben, von wo er sich nach Cilicien begab. 113 Als nun Ptolemaeus nach Antiochia kam, riefen Bürger und Heer ihn zum Könige aus, sodass er genötigt war, sich zwei Kronen aufs Haupt zu setzen, die eine von Asien, die andere von Aegypten. 114 Er war aber von Natur gutmütig, gerecht und nicht begierig nach fremdem Besitz, und da er wohl vorhersah, was in Zukunft daraus erfolgen würde, beschloss er, um den Römern keinen Anlass zum Neide zu geben, auf die Herrschaft zu verzichten. Er berief daher die Antiochener zusammen und schlug ihnen vor, den Demetrius aufzunehmen, 115 indem er ihnen sagte, derselbe werde, wenn er ihnen so viel zu danken habe, um seines Vaters willen ihnen nichts zuleide thun. Er selbst wolle ihm übrigens Lehrer und Führer sein und nicht zugeben, dass er etwas Böses zur Ausführung bringe. Was ihn angehe, so sei er mit der Herrschaft über Aegypten zufrieden. Durch diese Rede bewog er die Antiochener, den Demetrius aufzunehmen.

(8.) 116 Unterdessen rückte Alexander mit einem grossen Heere und entsprechendem Tross aus Cilicien nach Syrien und verwüstete das Gebiet der Antiochener durch Raub und Brand. Ptolemaeus zog mit seinem Schwiegersohne Demetrius (denn er hatte diesem inzwischen seine Tochter zur Ehe gegeben) gegen ihn zu Felde, besiegte ihn und schlug ihn in die Flucht, sodass er sich nach Arabien wenden musste. 117 In der Schlacht geschah es, dass des Ptolemaeus Pferd, durch das Brüllen eines Elefanten scheu gemacht, seinen Reiter abwarf. Als die Feinde dies bemerkten, drangen sie auf den König ein, verwundeten ihn vielfach am Kopfe und liessen ihn wie tot liegen. Seine Trabanten entrissen ihn zwar den Händen der Feinde, doch war er so schwach, dass er vier Tage lang weder Besinnung hatte noch sprechen konnte. 118 Unterdessen sandte der arabische Fürst Zabelus dem Ptolemaeus das vom Rumpfe getrennte Haupt

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/148&oldid=- (Version vom 12.12.2020)