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viele der Ihrigen getötet habe. 105 Ptolemaeus hörte diese Klagen an und schwieg dazu. Jonathas aber kam ihm bis Joppe entgegen, erhielt von ihm herrliche Geschenke und die höchsten Ehrenbezeugungen, begleitete ihn dann bis zum Flusse Eleutherus und begab sich darauf wieder nach Jerusalem zurück.

(6.) 106 Als Ptolemaeus nach Ptolemaïs gekommen war, wäre er beinahe ums Leben gekommen, weil Alexander ihm durch seinen Freund Ammonius Nachstellungen bereitete. 107 Doch die Sache kam heraus, und Ptolemaeus schrieb an Alexander einen Brief, in welchem er die Auslieferung des Ammonius verlangte, weil dieser ihm nachgestellt und Strafe verdient habe. Als aber Alexander die Auslieferung verweigerte, merkte Ptolemaeus, dass er der eigentliche Anstifter des Anschlages sei und geriet in heftigen Zorn gegen ihn. 108 Alexander hatte sich übrigens auch den Antiochenern schon früher wegen des Ammonius verhasst gemacht. Von diesen erhielt Ammonius jetzt die gebührende Strafe für seine Frevelthaten, indem er auf schimpfliche Weise in Weiberkleidern umgebracht wurde. Er hatte sich nämlich, wie ich schon anderswo berichtete, in Weiberkleidern unkenntlich zu machen gesucht.

(7.) 109 Ptolemaeus ärgerte sich nun darüber, dass er seine Tochter dem Alexander vermählt und mit ihm gegen Demetrius sich verbündet hatte. 110 Er machte deshalb der Verwandtschaft mit Alexander ein Ende, indem er seine Tochter heimholen liess. Dann schickte er sogleich Gesandte an Demetrius, um mit ihm Frieden und Freundschaft zu schliessen, und liess ihm versprechen, er werde ihm seine Tochter zur Ehe geben und ihn in die Herrschaft seines Vaters wieder einsetzen. Demetrius ging hierauf mit Freuden ein und schloss das Bündnis sowohl wie auch die Ehe. 111 Jetzt blieb dem Ptolemaeus nur noch übrig, die Antiochener, welche sich dem Demetrius wegen der ihnen von seinem Vater zugefügten Unbilden stets feindselig erzeigt hatten, zu seiner Aufnahme zu bewegen. Aber auch das brachte er fertig. 112 Die

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/147&oldid=- (Version vom 12.12.2020)