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(6.) 154 Hier vernahm er, des Demetrius Heerführer seien mit grosser Truppenmacht nach Kedasa gezogen, einer Stadt, die zwischen dem Gebiete der Tyrier und Galilaea liegt. Diese hofften nämlich, den Jonathas aus Syrien weg nach Galilaea locken zu können, da er die Galiläer, die zu seiner Obhut gehörten, in der Bedrängnis wohl nicht im Stiche lassen würde. Wirklich rückte er ihnen auch entgegen und liess seinen Bruder Simon in Judaea zurück. 155 Dieser brachte aus dem Lande ein möglichst grosses Heer zusammen, zog damit vor Bethsura und belagerte die Stadt, einen der festesten Plätze in Judaea, dessen Besatzung, wie ich schon oben erwähnt habe, noch zu Demetrius hielt. 156 Als Simon Wälle aufwerfen, Maschinen heranbringen und die Belagerung mit Nachdruck betreiben liess, fürchtete die Besatzung, sie möchte nach Erstürmung des Platzes dem Untergang geweiht sein, und liess daher den Simon bitten, die eidliche Versicherung zu geben, dass ihr nichts übles widerfahren würde; unter dieser Bedingung sei sie bereit, den Platz aufzugeben und zu Demetrius zurückzukehren. 157 Simon gab ihnen die erbetene Zusage, liess sie aus der Stadt abziehen und legte eine Besatzung von seinen Kriegern hinein.

(7.) 158 Inzwischen brach Jonathas aus Galilaea vom See Gennesar, wo er sein Lager errichtet hatte, auf und rückte bis zur Ebene Asor vor, ohne zu wissen, dass hier die Feinde sich befanden. 159 Des Demetrius Feldherren nun, die am Tage vorher gehört hatten, dass Jonathas sich nähere, legten ihm einen Hinterhalt und versteckten die dazu bestimmte Abteilung im Gebirge, während sie selbst mit dem eigentlichen Heer ihm in der Ebene entgegen zogen. Als Jonathas sie kampfbereit erblickte, liess auch er die Seinigen, so gut es ging, in Schlachtordnung aufmarschieren. 160 Die von Demetrius’ Feldherren im Hinterhalt aufgestellte Abteilung aber fiel den Juden in den Rücken, sodass diese besorgten, sie möchten umzingelt werden, und deshalb die Flucht ergriffen. 161 So verliessen den Jonathas alle, und nur

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/155&oldid=- (Version vom 12.12.2020)