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des Festtrubels kennen zu lernen. Und da sie sahen, dass die Juden, die als Gefangene nach Babylon weggeführt worden waren, den Tempel wieder aufbauten, gingen sie den Zorobabel und den Jesus sowie die Oberhäupter der Geschlechter mit der Bitte an, man möge ihnen gestatten, sich am Bau zu beteiligen. 85 „Wir verehren ja,“ sagten sie, „ebenso wie ihr den allmächtigen Gott und beten zu ihm, und wir sind auch stets in seinem Dienste eifrig gewesen von der Zeit an, da der Assyrierkönig Salmanasar uns aus Chuthien und Medien hierher verpflanzt hat.“ 86 Zorobabel, der Hohepriester Jesus und die Oberhäupter der Geschlechter entgegneten ihnen darauf, es sei unmöglich, sie am Tempelbau teilnehmen zu lassen, da nur die Juden zuerst von Cyrus und jetzt von Darius den Auftrag zur Wiedererrichtung des Tempels erhalten hätten. 87 Jedoch wolle man ihnen erlauben, in dem Tempel Gott zu verehren, denn nur hierin bestehe die Gemeinschaft der Juden mit ihnen wie mit allen anderen, die zum Tempel kämen, um Gott anzubeten.

(4.) 88 Als die Chuthäer (so heissen eigentlich die Samariter) diese Antwort vernahmen, wurden sie wütend und veranlassten die Völkerschaften Syriens, die Satrapen zu bitten, sie möchten, wie dies früher unter Cyrus und Kambyses geschehen sei, den Bau des Tempels hintertreiben und den Juden bei ihrer Arbeit Schwierigkeiten und Hindernisse in den Weg legen. 89 Um diese Zeit kam der Statthalter von Syrien und Phoenicien, Sisines, in Begleitung des Sarabazanes und einiger anderen nach Jerusalem. Diese fragten die Vorsteher der Juden, wer ihnen erlaubt habe, einen solchen Tempel zu bauen, der einer Festung ähnlicher als einem Heiligtum sei, und weshalb sie ihn mit Säulenhallen und die Stadt mit so starken Mauern umgeben hätten. 90 Zorobabel und der Hohepriester Jesus antworteten ihnen, sie seien Diener des allmächtigen Gottes, und der Tempel, den ihr glücklichster und tugendhaftester König einst erbaut, habe lange Zeit unversehrt dagestanden. 91 Als

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/17&oldid=- (Version vom 12.12.2020)