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aber ihre Vorfahren gegen Gott gefrevelt, habe Nabuchodonosor, der König der Babylonier und Chaldäer, die Stadt eingenommen und zerstört, den Tempel geplündert und verbrannt und das Volk nach Babylon in die Gefangenschaft geschleppt. 92 Cyrus indessen, der ihm in der Herrschaft über Babylonien und Persien gefolgt sei, habe schriftlich den Befehl erteilt, den Tempel wieder aufzubauen, und alle von Nabuchodonosor geraubten Weihgeschenke und Geräte dem Zorobabel und seinem Schatzmeister Mithradates übergeben, um sie nach Jerusalem zurückzuschaffen und in dem neuerbauten Tempel wieder aufzustellen. 93 Und damit alles möglichst schnell vollführt werde, habe er dem Abassar befohlen, sich nach Jerusalem zu begeben und für den Tempel Sorge zu tragen. Dieser sei darauf mit einem Schreiben des Cyrus sogleich dorthin abgereist und habe die Fundamente legen lassen. Seit dieser Zeit habe man eifrig weitergebaut, sei jedoch wegen der Böswilligkeit der Feinde mit dem Bau noch nicht fertig geworden. 94 Wenn sie es daher für gut fänden, möchten sie an Darius schreiben, damit er die königliche Chronik nachsehen lasse und sich überzeuge, dass sie die volle Wahrheit geredet hätten.

(5.) 95 Auf diese Vorstellungen Zorobabels und des Hohepriesters hin beschlossen Sisines und seine Begleiter, dem Bau nichts in den Weg zu legen, bis sie den König Darius benachrichtigt hätten. Und sogleich schrieben sie ihm über die Angelegenheit. 96 Da aber die Juden in Schrecken gerieten und fürchteten, den König möchte die Wiederaufrichtung des Tempels und der Stadt reuen, flössten zwei Seher, welche damals unter ihnen lebten, Aggaeus und Zacharias, ihnen Mut ein und verkündeten ihnen nach einer Verheissung Gottes, es werde ihnen von den Persern kein Leid zugefügt werden. Im Vertrauen hierauf bauten sie alsdann fleissig weiter und setzten die Arbeit auch nicht einen einzigen Tag aus.

(6.) 97 Unterdessen schrieben die Samariter an Darius und

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/18&oldid=- (Version vom 12.12.2020)