Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/176

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Willen von Ptolemaeus’ Mutter, die ihn deshalb beinahe der Herrschaft verlustig erklärt hätte. Zunächst nun beschränkte sich Antiochus darauf, mit den Aegyptiern das Land des Hyrkanus durch Raub und Verwüstung zu beunruhigen, da er ihm an Streitkräften nicht gewachsen war und ihm deshalb nicht in offener Schlacht entgegenzutreten wagte. Er glaubte auch, durch die Verwüstung des Landes ihn am besten zur Aufhebung der Belagerung von Samaria zwingen zu können. 279 Da er aber eine Menge seiner Soldaten dadurch verlor, dass sie in Hinterhalte gerieten, beauftragte er Kallimander und Epikrates mit der Fortsetzung des Krieges gegen die Juden, während er selbst sich nach Tripolis zurückzog.

(3.) 280 Kallimander griff die Feinde mit grösserer Kühnheit an, ward aber in die Flucht geschlagen und fiel. Epikrates dagegen, der sehr habgierig war, gab gegen Zahlung einer Geldsumme Skythopolis und die umliegenden Plätze ganz offen den Juden preis und konnte Samaria auch nicht entsetzen. 281 Hyrkanus nahm daher nach einjähriger Belagerung die Stadt ein, begnügte sich aber damit nicht, sondern zerstörte sie von Grund aus und liess sie von reissenden Gebirgsbächen überströmen. Hierdurch wurde sie derartig unterwühlt, dass sie in die Schluchten hinabstürzte und kaum noch den Anblick einer Stadt darbot. 282 Bei dieser Gelegenheit soll dem Hohepriester Hyrkanus etwas Wunderbares begegnet sein, indem Gott zu ihm geredet habe. An dem Tage nämlich, da seine Söhne mit dem Kyzikener kämpften, soll der Hohepriester, als er allein im Tempel ein Rauchopfer darbrachte, eine Stimme vernommen haben, die ihm verkündigte, Antiochus sei soeben von seinen Söhnen besiegt worden. 283 Er begab sich alsbald aus dem Tempel und teilte dem Volke sein Erlebnis mit; und wirklich war es so eingetroffen. So viel wieder von Hyrkanus.

(4.) 284 Um diese Zeit erfreuten sich nicht nur die zu Jerusalem und in ihrem Lande, sondern auch die in

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/176&oldid=- (Version vom 12.12.2020)