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ihren Feinden dadurch jede Möglichkeit der Flucht wie des Entsatzes ab.

(5.) 155 In dieser schlimmen Lage schickten die Araber Gesandte an Herodes, zunächst um wegen des Friedens zu unterhandeln, und ferner, um Abhilfe hinsichtlich ihres grossen Wassermangels zu erbitten. 156 Herodes aber, der sich für das erlittene Unrecht rächen wollte, nahm weder die Gesandten, noch Lösegeld für die Gefangenen, noch irgend einen anderen Vorschlag an, und so sahen sich die Araber durch Durst und ihre sonstige Not endlich gezwungen, sich den Juden zu ergeben, um sich von ihnen fesseln und wegführen zu lassen. 157 Auf diese Weise wurden im Verlauf von fünf Tagen viertausend Araber in die Gefangenschaft geschleppt. Am sechsten Tage aber entschlossen sich die übrigen, einen regelrechten Ausfall zu versuchen und mit dem Feinde handgemein zu werden, da sie sich lieber der Gefahr des Kampfes, als dem schmählichen Hungertode unterziehen wollten. 158 Sie rückten also aus der Umwallung heraus, konnten aber vor körperlicher und geistiger Ermattung keinen nennenswerten Widerstand mehr leisten, weshalb sie den Tod als Gewinn, das Leben aber als Qual betrachteten. Und so fielen gleich beim ersten Zusammenstoss gegen siebentausend Mann von ihnen. 159 Nach dieser Niederlage verloren die Araber allen Mut, und voll Bewunderung für die Feldherrntüchtigkeit des Herodes ergaben sie sich ihm und erkannten ihn als ihren Herrn an. 160 Herodes aber kehrte, stolz auf sein Kriegsglück und wegen seiner Heldenthaten allgemein bewundert, nach Hause zurück.

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 317. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/317&oldid=- (Version vom 12.12.2020)