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und schlug nicht weit vom Feinde sein Lager auf. 148 Er beschloss sodann, eine zwischen den Juden und den Arabern liegende Festung zu nehmen, weil er dies für nützlich hielt, einmal für den Fall, dass der Zusammenstoss mit dem Feinde schnell erfolgen sollte, dann aber auch im Hinblick auf die Möglichkeit, dass der Kampf sich in die Länge ziehen würde; in letzterem Falle sollte die Festung ein befestigtes Lager ersetzen. 149 Die Araber jedoch hatten denselben Plan, und so entbrannte um diesen Ort der Kampf. Anfangs beschränkte sich derselbe auf leichte Plänkeleien; dann aber wurden die Gegner handgemein, und es fiel auf beiden Seiten eine beträchtliche Anzahl, bis schliesslich die Araber unterlagen und zu weichen begannen. 150 Dadurch wuchs das Selbstvertrauen der Juden, und da der König bedachte, dass die Araber eher alles andere thun würden, als sich wieder in einen Kampf einzulassen, fing er an, die feindlichen Verschanzungen zu zerstören und das Lager der Araber zu stürmen. Ohne alle Ordnung, Kampfesfreudigkeit und Siegeshoffnung zogen die Feinde heran und leisteten nur Widerstand, 151 weil sie an Zahl überlegen waren und zum Kampfe genötigt wurden. Schliesslich entwickelte sich ein blutiges Treffen, in welchem auf beiden Seiten gar viele umkamen. Alsdann wandten sich die Araber zur Flucht, 152 und es entstand unter ihnen ein gewaltiges Blutbad, da sie nicht nur dem Schwerte der Feinde, sondern auch dem ihrer eigenen Freunde erlagen. Es kam nämlich bei der grossen Menschenmasse zu einer ungeheuren Verwirrung, in der die Araber sich gegenseitig zu Tode traten und mit ihren eigenen Geschossen verwundeten. 153 So geschah es, dass fünftausend von ihnen fielen. Der Rest flüchtete sich in eine Festung, aber wegen Mangels an Lebensmitteln und besonders an Wasser ohne alle Hoffnung auf Rettung. 154 Die Juden setzten ihnen nach, konnten jedoch nicht zugleich mit ihnen in die Festung eindringen und schlossen sie deshalb ein. Dann bewachten sie die Pässe aufs schärfste und schnitten

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 316. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/316&oldid=- (Version vom 12.12.2020)