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334 Was nun Archelaus angeht, so reinigte er sich von dem Verdachte, indem er zwar zugab, dass er die beiden jungen Leute habe aufnehmen wollen, weil das ebensowohl in ihrem Interesse wie indem ihres Vaters gelegen habe, damit dieser in seinem Zorn nicht zu hart bei ihrer Bestrafung verführe. Indessen habe er sie nicht zum Caesar bringen wollen und ihnen auch keinerlei Versprechungen gemacht, die als Beweise einer böswilligen Gesinnung gegen Herodes gedeutet werden könnten.

(8.) 335 Als die Gesandten nun weiterfuhren und nach Rom kamen, hatten sie bald Gelegenheit, dem Caesar den Brief zu überreichen, weil sie ihn schon mit Herodes versöhnt fanden. Des Nikolaus Gesandtschaft nämlich hatte folgendes ausgerichtet. 336 Sobald er in Rom angelangt war und im Palast Zutritt erhalten hatte, glaubte er nicht nur das, wozu er gekommen, thun, sondern auch den Syllaeus anklagen zu müssen. 337 Bevor er nämlich mit den Arabern ins Gespräch gekommen war, hatten diese untereinander Streit bekommen, und so schlossen sich einige von Syllaeus’ Anhängern an Nikolaus an, dem sie alle Schandthaten des Syllaeus mitteilten und klare Beweise dafür lieferten, dass er viele Anhänger des Obodas habe umbringen lassen. Denn während eines Streites war es ihnen gelungen, die Briefe an sich zu bringen, durch die sie ihn überführen konnten. 338 Diesen günstigen Zufall glaubte Nikolaus für seinen Zweck ausnutzen zu können und trachtete nun eifrig danach, den Caesar mit Herodes auszusöhnen. Es stand nämlich für ihn fest, dass er kein Gehör finden werde, wenn er des Herodes Handlungsweise verteidigen wolle, und dass er nur dann auf einen günstigen Erfolg für Herodes rechnen dürfe, wenn er Syllaeus anklagen könne. 339 Die Streitsache wurde also anhängig gemacht und der Verhandlungstag festgesetzt, und nun warf Nikolaus in Gegenwart der Gesandten des Aretas unter anderem dem Syllaeus vor, 340 dass er seinem Könige und vielen Arabern den Untergang bereitet, dass er zum Zwecke der Erregung eines Aufruhrs Geld entliehen, dass er sowohl in Rom

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 423. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/423&oldid=- (Version vom 12.12.2020)