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die Klageschriften der Städte über erlittene Räubereien vorgelesen. 352 Zuletzt war der Caesar so überzeugt, dass er Syllaeus zum Tode verurteilte und dem Herodes seine Gunst wieder zuwandte, indem er über das bittere Schreiben, das er infolge der Verleumdungen an ihn gerichtet, sein Bedauern ausdrückte und dem Syllaeus den Vorwurf machte, er habe ihn durch seine lügnerischen Reden veranlasst, die Pflichten der Freundschaft zu verletzen. 353 Kurz, Syllaeus wurde heimgeschickt, um seine Verpflichtung zu erfüllen, die Schuld zu bezahlen und dann seine Strafe zu erleiden. Mit Aretas aber konnte der Caesar sich nicht befreunden, weil dieser nicht mit seiner Bewilligung, sondern eigenmächtig die Herrschaft angetreten habe. Er beschloss daher, dem Herodes auch Arabien zu geben, kam aber davon wieder ab, als er den Brief des Herodes erhielt. 354 Sobald nämlich Olympus und Volumnius vernahmen, dass der Caesar wieder versöhnt sei, glaubten sie dem Befehle des Herodes gemäss den Brief und die seine Söhne betreffenden Beweisstücke übergeben zu müssen. 355 Nach Lesung derselben hielt der Caesar es nicht für geraten, einem alternden und mit seinen Söhnen in Zwietracht lebenden Manne noch ein zweites Reich anzuweisen, sondern er liess nun die Gesandten des Aretas vor, tadelte ihnen gegenüber nur, dass ihr Herr übereilt gehandelt habe, indem er nicht wartete, bis er in seinem Reiche bestätigt sei, nahm dann ihre Geschenke entgegen und erkannte den Aretas als König an.

Elftes Kapitel.
Wie Herodes mit Bewilligung des Caesars seine Söhne beim Gerichtshofe zu Berytus verklagte und sie dann hinrichten liess.

(1.) 356 Nachdem der Caesar nun mit Herodes ausgesöhnt war, schrieb er an ihn, er bedauere, dass er solche Söhne habe, und falls sie sich ein Verbrechen hätten

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 426. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/426&oldid=- (Version vom 12.12.2020)