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behilflich zu sein. Das alles zeigte Herodes dem Saturninus an, der die Verschworenen nach Rom bringen liess.

(3.) 58 Da unterdessen Pheroras bei der Anhänglichkeit an seine Gattin verharrte, befahl ihm Herodes, er solle sich in sein Land begeben. Pheroras schwur darauf hoch und teuer, er werde nicht eher zurückkehren, als bis er von des Herodes Tod in Kenntnis gesetzt sei, und zog sich alsdann bereitwillig in seine Tetrarchie zurück. Treu seinem Eide weigerte er sich sogar, zu Herodes zu reisen, als dieser ihn während einer Krankheit zu sich bitten liess, um ihm einen geheimen Auftrag anzuvertrauen. 59 Dieses Benehmen vergalt jedoch Herodes nicht, sondern begab sich milderen Sinnes und ungerufen, als Pheroras krank wurde, zu diesem, um ihm einen Besuch abzustatten. Als nun Pheroras gestorben war, liess Herodes ihn aufbahren, nach Jerusalem überführen, dort feierlich beisetzen und schrieb eine allgemeine Trauer für ihn aus. 60 Mit diesem Todesfall nahm auch das Geschick Antipaters trotz seiner Reise nach Rom eine ungünstige Wendung, und Gott strafte ihn jetzt für den Brudermord. Doch ich will diese ganze Geschichte ausführlicher darlegen und damit den kommenden Geschlechtern den Beweis liefern, dass in allen Lebenslagen die Tugend allein den Sieg behält.

Viertes Kapitel.
Herodes entdeckt Antipaters Anschläge.

(1.) 61 Nach der Beisetzung des Pheroras begaben sich zwei seiner Freigelassenen, denen er besonders zugethan gewesen war, zu Herodes und baten ihn, er möge doch den Tod seines Bruders nicht ungerächt lassen, sondern über sein trauriges Ende eine Untersuchung anstellen. 62 Diese Worte, die den Stempel der Wahrheit an sich trugen, machten den König aufmerksam, und die Freigelassenen berichteten ihm nun, Pheroras habe am Tage

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 447. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/447&oldid=- (Version vom 13.12.2020)