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die beiden anderen der in Syrien liegenden drei Legionen sowie vier Schwadronen Reiter und alle Hilfstruppen der Könige und Tetrarchen an sich und eilte damit den in Judaea Belagerten zu Hilfe. 287 Alle vorausgeschickten Truppen hatten Befehl, schleunigst nach Ptolemaïs zu marschieren. Auch die Berytier stellten ihm, als er durch ihre Stadt zog, noch fünfzehnhundert Mann Bundestruppen, und ebenfalls sandte ihm Aretas, der König des petraeischen Arabien, der aus Hass gegen Herodes ein Freund der Römer geworden war, ausser Reitern und Fusssoldaten noch sonstige Hilfsmittel. 288 Als nun die ganze Streitmacht bei Ptolemaïs versammelt war, übergab er einen Teil derselben seinem Sohne und einem seiner Freunde und befahl ihnen, die oberhalb Ptolemaïs wohnenden Galiläer mit Krieg zu überziehen. 289 Diese Abteilung griff alsbald die Feinde an, schlug sie in die Flucht, äscherte die Stadt Sepphoris ein und verkaufte deren Einwohner in die Sklaverei. Varus selbst zog mit dem gesamten übrigen Heere auf Samaria an. Weil aber diese Stadt sich am Aufstande nicht beteiligt hatte, verschonte er dieselbe und schlug sein Lager bei dem Dorfe Arus auf, das zum Gebiete des Ptolemaeus gehörte. 290 Dieses Dorf legten die von Aretas dem Varus zu Hilfe geschickten Araber, die aus Hass gegen Herodes auch dessen Freunden feindlich gesinnt waren, in Asche. Von da zogen die Araber weiter und plünderten und verbrannten einen anderen sehr befestigten Ort mit Namen Sampho. 291 Auch was ihnen sonst auf ihrem Marsch in die Quere kam, verheerten sie durch Feuer und Schwert. Varus seinerseits liess Emmaus, das jedoch von seinen Bewohnern schon verlassen war, in Flammen aufgehen, um den dort Gefallenen ein feierliches Totenopfer zu bringen. 292 Alsdann rückte er gegen Jerusalem. Sobald aber die Juden, welche die Legion von dieser Seite aus belagerten, das Heer des Varus gewahrten, ergriffen sie die Flucht und liessen von der Belagerung ab. 293 Als nun Varus den Juden zu Jerusalem heftige Vorwürfe machte, entschuldigten sie sich damit,

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 490. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/490&oldid=- (Version vom 13.12.2020)