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alle auf eine und dieselbe Weise und kommen am nächsten denjenigen Dakern, welche Polisten[1] heissen.

(6.) 23 Ausser diesen drei Schulen nun gründete jener Galiläer Judas eine vierte, deren Anhänger in allen anderen Stücken mit den Pharisäern übereinstimmen, dabei aber mit grosser Zähigkeit an der Freiheit hängen und Gott allein als ihren Herrn und König anerkennen. Sie unterziehen sich auch jeder möglichen Todesart und machen sich selbst nichts aus dem Morde ihrer Verwandten und Freunde, wenn sie nur keinen Menschen als Herrn anzuerkennen brauchen. 24 Da ihre Hartnäckigkeit indes allgemein durch Augenschein bekannt ist, glaube ich von weiteren Bemerkungen über sie absehen zu können. Ich brauche ja nicht zu fürchten, dass meine Worte keinen Glauben finden; viel eher müsste ich besorgen, dass mir nicht genug Worte zu Gebote stehen, um solchen Heldenmut und solche Standhaftigkeit zu schildern. 25 Diese Tollkühnheit war es, die das Volk in Aufruhr brachte, als der Landpfleger Gessius Florus durch den Missbrauch seiner Amtsgewalt dasselbe so zur Verzweiflung trieb, dass es von den Körnern abfiel. So viel von den Philosophenschulen der Juden.

Zweites Kapitel.
Wie Herodes und Philippus zu Ehren des Caesars Städte erbauten. Folge der Landpfleger und der Hohepriester. Tod des Partherkönigs Phraates.

(1.) 26 Als Quirinius des Archelaus Vermögen sequestriert und die Einschätzung, die in das siebenunddreissigste Jahr nach dem Siege des Caesars über Antonius bei Actium fiel, zu Ende geführt hatte, setzte er den Hohepriester Joazar, der mit dem Volke in Streit geraten war, von Amt und Würden ab und übertrug die Stelle

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 508. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/508&oldid=- (Version vom 13.12.2020)
  1. Diejenigen von den sonst nomadisierenden dakischen Stämmen, die zuerst feste Wohnsitze (ἡ πόλις, die Stadt) einnahmen.