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riet dieser mir, nicht zu zögern, sondern wacker überzusetzen. Er selbst werde meinem Heere voranschreiten und mir die Herrschaft über die Perser verschaffen. 335 Weil ich nun noch keinen anderen Menschen in einem solchen Gewande gesehen habe, erinnerte ich mich bei seinem Anblick sogleich des Traumes und seiner Verkündigung, und ich glaube jetzt, dass ich meinen Kriegszug auf Gottes Geheiss unternehme, dass ich den Darius überwinden, die Macht der Perser vernichten und alle meine Absichten verwirklichen werde.“ 336 Nach dieser an Parmenion gerichteten Antwort reichte er dem Hohepriester die Hand und begab sich in Begleitung der Priester zur Stadt, stieg zum Tempel hinauf, opferte Gott nach des Hohepriesters Anweisung und erwies diesem wie den Priestern die höchsten Ehrenbezeugungen. 337 Als man ihm nun das Buch Daniel zeigte, in welchem vorausgesagt war, ein Grieche werde der Perser Reich zerstören, hielt er sich selbst für diesen Griechen und entliess voll Freude das Volk. Am folgenden Tage aber rief er sie wieder zusammen und hiess sie Geschenke begehren, so viele sie wollten. 338 Da nun der Hohepriester um die Erlaubnis, nach den väterlichen Gesetzen leben zu dürfen, und um die Befreiung von Abgaben in jedem siebenten Jahre bat, gestand Alexander ihm dies gern zu. Und als man ihn weiter bat, er möge auch den Juden in Babylon und Medien gestatten, nach ihrem Gesetze zu leben, bewilligte er das ebenfalls. 339 Dann erklärte er der Menge, wenn welche von ihnen mit ihm zu Felde ziehen wollten, so sei er bereit, sie mitzunehmen; auch könnten sie beim Heere ihren väterlichen Gebräuchen treu bleiben und danach leben. Daraufhin liessen sich viele für den Feldzug einschreiben.

(6.) 340 Nachdem Alexander die Verhältnisse zu Jerusalem geordnet hatte, führte er sein Heer weiter gegen die benachbarten Städte. Und da alle, zu denen er kam, ihn jubelnd aufnahmen, beschlossen die Samariter, deren Hauptstadt das auf dem Berge Garizin liegende und

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/55&oldid=- (Version vom 12.12.2020)