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von jüdischen Überläufern bewohnte Sikim war, bei der Nachricht, dass Alexander die Juden so ehrenvoll behandelt habe, sich für Juden auszugeben. 341 Die Samariter sind nämlich, wie ich schon früher erwähnt habe, so geartet: Wenn es den Juden schlecht geht, wollen sie ihnen nicht verwandt sein, womit sie die Wahrheit bekennen; sobald aber die Verhältnisse der Juden sich bessern, haben sie nichts Eiligeres zu thun, als sich ihnen anzuschliessen, nennen sich ihre Blutsverwandten und berufen sich auf ihre Herkunft von Josephs Nachkommen Ephraim und Manasses. 342 Sie kamen deshalb auch jetzt bereitwillig und mit grosser Begeisterung dem König bis in die Nähe von Jerusalem entgegen. Als Alexander ihren Eifer lobte, traten die Sikimiter mit den Soldaten, welche Sanaballetes ihm gesandt hatte, auf ihn zu und baten ihn, er möge auch ihre Stadt besuchen und ihren Tempel mit seiner Gegenwart beehren. 343 Der König versprach ihnen darauf, er wolle auf dem Rückwege zu ihnen kommen. Als sie aber nun begehrten, dass auch ihnen die Abgabe des siebenten Jahres erlassen werde, weil sie in diesem Jahre nicht ernteten, erkundigte sich der König, wer sie seien, da sie solches verlangten. 344 Sie entgegneten, sie seien Hebräer, doch würden die Sikimiter auch Sidonier genannt, worauf der König weiter fragte, ob sie Juden seien. Als sie dies verneinten, sagte er: „Den Juden habe ich jene Erleichterungen zugestanden. Doch will ich, wenn ich zurückkomme und näheres über euch erfahre, anordnen, was mir gut scheint.“ 345 Damit wurden die Sikimiter entlassen. Den Soldaten des Sanaballetes aber befahl Alexander, ihm nach Aegypten zu folgen, da er ihnen hier Ländereien anweisen wolle. Das that er auch bald nachher in Thebaïs, wo er ihnen den Schutz des Landes anvertraute.

(7.) 346 Nach Alexanders Tod wurde sein Reich unter seine Nachfolger geteilt. Der Tempel auf dem Berge Garizin aber blieb bestehen, und wenn nun zu Jerusalem jemand des Genusses verbotener Speise, der Entheiligung

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/56&oldid=- (Version vom 12.12.2020)