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Parthien eingefallen, das von ihnen geplündert und verwüstet werde. So musste er sich unverrichteter Sache zurückziehen, und Izates war durch Gottes Fügung der Gefahr entronnen.

(3.) 92 Nicht lange darauf starb Izates im sechsundfünfzigsten Jahre seines Lebens und im fünfundzwanzigsten seiner Regierung. Er hinterliess vierundzwanzig Söhne und vierundzwanzig Töchter, 93 bestimmte aber zu seinem Nachfolger auf dem Throne den Monobazus aus Dankbarkeit dafür, dass dieser ihm nach des Vaters Tod während seiner Abwesenheit so treu das Reich verwaltet hatte. 94 Als Helena den Tod ihres Sohnes erfuhr, trauerte sie freilich, wie das von einer Mutter zu erwarten war, die einen so edlen Sohn verlor; doch fand sie ihren Trost darin, dass die Regierung auf ihren ältesten Sohn überging, und sie begab sich sogleich zu ihm hin. In Adiabene angekommen, überlebte sie indes ihren Sohn Izates nicht lange, sondern schied, von Alter und Gram gebeugt, alsbald aus dem Leben. 95 Monobazus sandte ihre Gebeine mit denen seines Bruders nach Jerusalem und liess sie in den Pyramiden beisetzen, die seine Mutter, drei an der Zahl, drei Stadien von der Stadt entfernt hatte erbauen lassen. 96 Was Monobazus während seines übrigen Lebens gethan, will ich später erzählen.

Fünftes Kapitel.
Von Theudas und den Söhnen des Galiläers Judas.
Cumanus verhütet einen Aufruhr der Juden.

(1.) 97 Noch während Fadus Landpfleger von Judaea war, bewog ein Betrüger mit Namen Theudas[1] eine ungeheure Menschenmenge, ihm unter Mitnahme ihrer gesamten

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 650. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/650&oldid=- (Version vom 14.2.2021)
  1. Soll das der Betrüger sein, von dem Apostelgeschichte 5, 36 die Rede ist, so müsste man annehmen, Josephus habe sich in der Zeit geirrt, da die Rede des Gamaliel viele Jahre früher gehalten wurde, als der hier erwähnte Vorgang sich abspielte.