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eines Einzigen, und endlich die des Königtums. 230 Die Zahl der Jahre, während welcher jene dreizehn die Würde bekleideten, belief sich von dem Tage, da unsere Väter unter Moyses’ Anführung Aegypten verliessen, bis zur Grundsteinlegung des vom Könige Solomon zu Jerusalem erbauten Tempels auf sechshundertzwölf.

(2.) 231 Nach diesen dreizehn Hohepriestern hatten das Amt achtzehn inne, die seit der Zeit des Königs Solomon zu Jerusalem aufeinander folgten, bis der babylonische König Nabuchodonosor gegen die Stadt zog, das Heiligtum den Flammen preisgab, unser Volk nach Babylon wegführte und den Hohepriester Josadak gefangen nahm. 232 Die Dauer ihrer Amtsführung betrug vierhundertsechsundsechzig Jahre, sechs Monate und zehn Tage, während welcher Zeit die Juden unter Königen standen. 233 Siebzig Jahre nach der Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier liess der Perserkönig Cyrus die Juden aus Babylon in ihre Heimat zurückkehren und erlaubte ihnen, den Tempel wieder aufzubauen. 234 Jetzt erhielt Josadaks Sohn Jesus, einer von den Heimgekehrten, die hohepriesterliche Würde. Dieser und seine Nachkommen, fünfzehn im ganzen, regierten bis auf den König Antiochus Eupator den nunmehr wieder demokratischen Staat vierhundertzwölf Jahre hindurch.

(3.) 235 Jener Antiochus und sein Feldherr Lysias waren die ersten, die einen Hohepriester, nämlich den Onias mit dem Beinamen Menelaus, seiner Würde beraubten, indem sie ihn zu Beroea umbringen liessen und mit Umgehung seines Sohnes den Jakim zum Hohepriester machten, der zwar aus Aarons Geschlecht, aber nicht aus dem Hause des Onias stammte. 236 Deshalb zog Onias, der Vetter des verstorbenen Onias, nach Aegypten, erwarb sich hier die Gunst des Ptolemaeus Philometor und seiner Gemahlin Kleopatra und bewog dieselben, ihn im Bezirk von Heliopolis Gott einen ähnlichen Tempel, wie der zu Jerusalem war, erbauen zu lassen, sowie ihn selbst zum Hohepriester zu ernennen. 237 Von diesem in Aegypten erbauten Tempel habe ich schon wiederholt gesprochen.

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 672. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/672&oldid=- (Version vom 14.2.2021)