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stets gegen die Könige feindlich gesinnt gewesen ist, dass ihre Bewohner Aufruhr und Krieg angezettelt, und dass ihre Herrscher mächtige und strenge Könige waren, die von Coelesyrien und Phoenicien Tribut erhoben haben. 28 Ich befehle daher, den Juden die Erbauung der Stadt zu wehren, damit ihre empörerische Gesinnung, die sie bisher stets zum Schaden der Könige bewiesen haben, nicht noch grösser werde.“ 29 Als der Inhalt dieses Briefes vorgelesen war, stiegen Rathymus, der Schreiber Semelius und deren Amtsgenossen zu Pferde, eilten nach Jerusalem, versammelten dort das Volk und wehrten den Juden den Bau des Tempels und der Stadt. 30 So wurde der Bau neun Jahre lang unterbrochen bis zum zweiten Jahre der Regierung des Perserkönigs Darius. Kambyses starb nach sechsjähriger Regierung, als er von einem Kriegszuge gegen Aegypten, das er unterjocht, zurückkehrte, in Damaskus.

Drittes Kapitel.
Wie nach dem Tode des Kambyses Darius zur Regierung kam, und wie Zorobabel, weil er in der Lösung schwieriger Fragen seine Genossen übertraf, von ihm die Erlaubnis zum Wiederaufbau des Tempels erhielt.

(1.) 31 Nachdem die Mager, welcher nach dem Tode des Kambyses ein Jahr lang die Herrschaft innehatten, aus dem Wege geräumt waren, erwählten die Oberhäupter der sogenannten sieben Häuser der Perser Darius, den Sohn des Hystaspes, zum Könige. Als dieser noch Privatmann war, hatte er Gott gelobt, wenn er die Königswürde erhielte, alle heiligen Gefässe, die sich noch in Babylon befänden, an den Tempel zu Jerusalem zurücksenden zu wollen. 32 Um diese Zeit kam aus Jerusalem zu Darius Zorobabel, der zum Vorsteher der Juden in der Gefangenschaft ernannt worden war. Diesen verband mit dem Könige eine alte Freundschaft,

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/8&oldid=- (Version vom 12.12.2020)