um diejenigen, welche die Abgaben verweigern würden, zwingen zu können, worauf der König ihm zweitausend Fusssoldaten zur Verfügung stellte. Hierauf lieh Joseph sich von den Freunden des Königs zu Alexandria fünfhundert Talente und brach nach Syrien auf. 181 Als er aber nach Askalon kam und von den Bewohnern der Stadt die Steuern forderte, verweigerten diese nicht bloss die Zahlung, sondern lästerten ihn auch noch obendrein. Joseph liess darauf gegen zwanzig ihrer Vornehmen verhaften und hinrichten, ihr Vermögen aber, welches fast tausend Talente betrug, sandte er an den König und erstattete ihm zugleich Bericht über den Vorfall. 182 Ptolemaeus wunderte sich über seine Ehrlichkeit, billigte das Geschehene und gab ihm in allem unbegrenzte Vollmacht. Als die Syrer das hörten, erschraken sie gewaltig, und da sie an der Hinrichtung der Askalonier ein Beispiel dafür hatten, was den Widerspenstigen bevorstand, öffneten sie die Thore, nahmen den Joseph bereitwillig auf und entrichteten die Steuern. 183 Nur die Bewohner von Skythopolis wagten es, ihn zu schmähen und die Abgaben zu verweigern, die sie sonst ohne Anstand entrichtet hatten. Joseph aber liess auch ihre Vornehmen hinrichten und schickte deren Vermögen dem Könige ein. 184 Als er nun so eine Menge Geld zusammengebracht hatte, verblieb ihm nach Bezahlung des Pachtpreises noch ein ansehnlicher Gewinn, den er zur Befestigung seiner Macht verwandte, da er es für klug und vorteilhaft hielt, mit seinem Reichtum sich sein Glück zu begründen. 185 Er sandte also heimlich Geschenke an den König sowie an dessen Gemahlin, Freunde und Günstlinge, um sich ihr Wohlwollen zu erhalten.
(6.) 186 Dieses Glück genoss Joseph zweiundzwanzig Jahre lang. Er hatte von einer seiner beiden Gattinnen sieben Kinder, zu denen von seiner anderen Frau, der Tochter seines Bruders Solymius, noch ein Sohn mit Namen Hyrkanus hinzukam. 187 Die letztere heiratete er aus folgender Veranlassung. Als er sich einst in Begleitung seines Bruders, der seine heiratsfähige Tochter bei sich
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/87&oldid=- (Version vom 12.12.2020)