Seite:Fortsetzung der freymüthigen Betrachtungen über die Landwirthschaft in Franken.pdf/6

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nichts anders, als mit geschmacklosen Abschreiben zugebracht, und sich also keine andern Kenntnisse verschafft hat, als solche, die zum Abschreiben gehören. Gewöhnlich kommt ein junger Mensch, der sich dem Schreibereywesen widmen will, schon in seinem 14ten oder 15ten Jahr in die Schreibstube, wo er sich im zierlich und fertig Schreiben ausbilden muß, wohl auch die Geheimnisse des Rechnungswesens erlernt, übrigens aber zur Erwerbung anderer Kenntnisse weder Zeit noch Gelegenheit findet. Es ist also nicht abzusehen, auf welche Art und Weise ein solcher Mensch sich die gehörigen Kenntnisse von ökonomischen Geschäfften und von ökonomischen Gegenständen überhaupt verschaffen soll. Denn ökonomische Verrichtungen nur sehen und oberflächlich beobachten, ist nicht hinreichend zur Bildung eines Ökonomen, und überdieß gehören schon beträchtliche ökonomische Einsichten dazu, wenn man richtige Beobachtungen machen, und die Fehler anderer sich nicht auch zueignen will. Der sachkundige Ökonom zieht daraus, daß er die Einrichtungen und Gebräuche anderer Landwirthe beobachtet, große Vortheile zur Erweiterung seiner Kenntnisse: aber der Anfänger wird wenig Nutzen von seinen Beobachtungen haben,