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Seite:Fränkische Blätter nebst dem Beiblatt Der Nürnberger Trichter.djvu/106

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Hermann Wimmer (Red.): Der Nürnberger Trichter

Deutsche-Eichen-Poesie.

So fest wie Deutschlands Eichen steh’n,
Steh’n wir bis wir zu Grabe geh’n!


Was ihr sollt.

Eigenmächtig sollt ihr tagen,
Weder links noch rechtshin fragen,
Vieles thun und wenig sprechen,
Mit dem Alten möglichst brechen,
Sonst, Verehrte, wird’s zu spät.

Also will’s die Majestät.


Antwort.

Dero Wunsch geht uns zu Herzen,
Doch gestehen wir mit Schmerzen,
Daß noch viele Freunde schwanken
Ob der Hoheit Kraftgedanken.
Nur Geduld! ’s wird besser später.

Eurer Majestät Vertreter.


Die deutsche Politik zerfiel bisher in zwei Theile, nämlich in zwei innere und keine äußere. Die innere A spaltete sich wieder dreifach in

  1. die Miniaturpolitik der konstitutionellen Staaten,
  2. die halbkonstitutionelle Provinzialpolitik der preußischen Monarchie, und
  3. die konservative Großpolitik der österreichischen Staatskanzlei.

Die innere B theilte sich in

  1. die einträchtige Geheim-Politik der Fürsten im Gegensatze zu dem Volke,
  2. die zwieträchtige Kabinets-Politik einzelner Fürsten gegen einander, und
  3. die „niederträchtige“ Nicht-Politik des Volkes im Gegensatze zu den Fürsten.

O Deutschland, du hattest kein Sekretariat des Auswärtigen, kein Kolonieenamt, kein Irland, und doch war deine Politik so zerfallen!


Empfohlene Zitierweise:
Hermann Wimmer (Red.): Der Nürnberger Trichter. Friedrich Campe, Nürnberg 1848, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Fr%C3%A4nkische_Bl%C3%A4tter_nebst_dem_Beiblatt_Der_N%C3%BCrnberger_Trichter.djvu/106&oldid=- (Version vom 31.7.2018)