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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

es hängt blos von meiner Laune ab, ob ich die Dummheit verhöhnen oder die Kunst bewundern will, ob ich weinen oder lachen will. Bald sehe ich Stuvers Feuerwerk an, bald besuche ich Bekannte auf ihren Landsitzen u. dergl. Im Winter gehe ich aus einem Koffeehaus ins andere, aus einer Schenke in die andere, ich benutze die Bibliothek, schlage Ball, gehe auf die Redoute in ein Gewühl von 6000. Menschen, besuche Concerte u. dergl. Kurz, wünsche nur, was dir gefällt, du findest Alles.

A. Um meine Neugier aufzuschrauben, hast du dein Möglichstes gethan. Aber der Geist, Freund, der Geist!

B. Nun dann, der Geist! habe ich ihm nicht Nahrung verschaft durch die unzähligen Producte der Kunst und der Natur? Aber auch in der Litteratur darfst du nicht zurück bleiben, was auch die allerhöchstverordnete Censur dazu sagen mag. Da giebt es Freunde und Bekannte, bey denen du die neuesten Schriften aller Art haben kannst und selbst gefällige Buchhändler und Censoren, die deinen Durst befriedigen. Da findest du Nahrung bey den vortreflichsten Männern aus jedem Fache. Wer wird dann auch gleich an lauter Hofmanne, Haschka’s, Migatzi’s und Bettelmönche denken. Du