Seite:Friedlaender-Kulturhistorische Kriminal-Prozesse-Band 1 (1908).djvu/77

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Hugo Friedländer: Kulturhistorische Kriminal-Prozesse der letzten vierzig Jahre, Band 1

wurde jedoch nach sehr kurzer Zeit wegen Zuhälterei, sie selbst wegen Anstiftung hierzu, bestraft. Sie soll sich jetzt eines anständigen Lebenswandels befleißigen.

Der Ehemann Heinze ist im Sommer 1907 aus dem Zuchthause zu Sonnenburg entlassen worden. Aus Anlaß seiner musterhaften Führung hat er durch Fürsprache eine sehr gute Anstellung in einem großen industriellen Etablissement und die Erlaubnis erhalten, einen anderen Namen führen zu dürfen. Ob er inzwischen von seiner Frau geschieden ist, konnte ich nicht erfahren. Er hat Herrn Rechtsanwalt Dr. Coßmann besucht und diesem versichert, er habe zu seiner Gattin keinerlei Beziehungen mehr. Er lebe vollständig zurückgezogen und erinnere sich mit Schaudern seiner Vergangenheit. Sein leichtsinniger Lebenswandel sei an seinem großen Unglück schuld. 15 Jahre habe er unschuldig im Zuchthause gesessen, der Ermordung des Nachtwächters Braun stehe er vollständig fern. –


Empfohlene Zitierweise:
Hugo Friedländer: Kulturhistorische Kriminal-Prozesse der letzten vierzig Jahre, Band 1. Continent, Berlin 1908, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Friedlaender-Kulturhistorische_Kriminal-Prozesse-Band_1_(1908).djvu/77&oldid=- (Version vom 1.8.2018)