Seite:GN.A.109 Gemein-Nachrichten 1765,1.pdf/150

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

getragen u. mein armes Herz weich u. zerschmolzen gemacht hat, daß ich nicht ohne Ihn leben kan u. meine Zeit in Seiner Nähe zubringe. Der heilige Geist, die liebe Mutter hat auch ofte mein Herze aufgeklärt u. mir gezeigt, wo ich gefehlt habe. So hat Er mir auch Freudigkeit zugesprochen, u. mich immer zum lieben Heyland u. Seinen Wunden geführt, u. in meinem Herzen schon als ein Knabe, des Heylands Tod zu verkündigen, Anregung gemacht, daß ich auch einmal als ein armes Herz möge Ihm dienen, wohin Er mich haben will. Ich habe oft gedacht, wenns doch aus meinen Gedanken ginge, es ist vielleicht nur Phantasie, aber es will nicht gehen. Da Er nun wieder anfängt, sich arme Sünder zu erwehlen, so kan ich es kaum länger anstehen laßen, mein Herz zu offenbaren u. ganz einfältig zu sagen, daß ich möchte Ihm von ganzem Herzen dienen u. zu Seiner Freude arme Herzen zu Ihm bringen, wiewol ich noch sehr arm u. schlecht bin. Allein, wenn der Heyland mich armes Herze will,

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten 1765,1. , Herrnhut 1765, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/150&oldid=- (Version vom 16.1.2024)