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hat ihn der Heyland doch nicht verworfen, sondern ihn von Zeit zu Zeit immer erhalten u. vermehrt, ohngeachtet ich Ihm gar ofte untreu gewesen bin. Da sich nun der treue u. barmherzige Heyland nach gar manchen Untreuen meinem armen Herzen als der Einige Hohepriester offenbarte, so gab ich mich Ihm ganz hin mit Leib u. Seele, u. wünschte, daß Er mir die Gnade erzeigen wolte, wenns auch nur einem einzigen wäre, diese Gnade zu erzehlen, was Er an mir vor Barmherzigkeit u. Treue gewandt u. noch täglich thut. Gewiß kein Heiden Herz kan so kalt u. todt seyn, als meines war. Von der Zeit an hat sich der Sinn immer in meinem Herzen vermehret, u. ich habe den Bund mit dem lieben Heyland gar oft erneuert, u. glaube, daß, wenn Er nur immer meinem Herzen in Seiner Todes-Gestalt nahe ist, Er mir auch das halten u. schenken wird, den lezten Bluts-Tropfen für Ihn aufzuopfern. Da Bruder Jens Haven nach Terra Labrador ging, habe ich ihm mit großem Verlangen nachgesehen, in der Hofnung, mit der Zeit auch

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: Gemein-Nachrichten 1765,1. , Herrnhut 1765, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/153&oldid=- (Version vom 16.1.2024)