Seite:GN.A.109 Gemein-Nachrichten 1765,1.pdf/152

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

dabey, mein einfältiges Herz u. mein Schreiben nicht übel zu nehmen. Es wird wol des HErrn Wille seyn, welchen ich auch will von ganzem Herzen.

3.) Joseph Neisser schreibt ans Directorium:
Vielgeliebte Brüder,

Ich kans nicht länger laßen, euch durch ein paar Zeilen meinen Sinn einfältig zu schreiben. Ich hatte schon in meinen Kinder-Jahren manche Anforderung in meinem Herzen, habe es auch dem Heyland bey gar manchen Gelegenheiten öfters versprochen, daß wenn Er nur erst mein Herz in Seinem Blute gewaschen hätte, u. die Zeit da wäre, daß Er mich brauchen könte u. wolte, Seinen Tod u. Leiden den armen Heyden zu verkündigen, ich solches als eine große Gnade für mich ansehen wolte. Weil ich mich nun dazu sehr ungeschickt fand, so dachte ich darauf, eine Profession zu lernen, wodurch ich dem Heyland u. der Gemeine zu dienen im Stande wäre. Ich sahe daher auf nichts u. bat Ihn, Er möchte mir zu so einer verhelfen. Er hat auch meine Bitte gewiß erhört, u. ob dieses alles wol nur ein guter Wille war, so

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten 1765,1. , Herrnhut 1765, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/152&oldid=- (Version vom 16.1.2024)