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treuen Sünder-Freund aufs neue hin, mit uns zu thun, was Ihm beliebet, von uns zu nehmen, was Ihn betrübet. Wenn Er uns dann der Gnade würdigen wolte, unser Scherflein auch darinne beyzutragen, u. Er uns nur in Seiner Todes-Gestalt u. was Er für uns aus gestanden, immer vor den Augen bliebe; so wolten wir bey einander aushalten, es möchte auch gehen, wie es wolte, ja wenn man uns auch vorher sagte, daß wir unser Leben einbüßen würden. Wir gaben uns darauf die Hand, küßten uns, u. unsere Herzen verbanden sich wie das Herz David u. Jonathan; es ging auf beyden Seiten nicht ohne Thränen ab. Dieser Bruder brachte mich auf die Gedanken, ob es dem Heyland vielleicht gefiele, uns auf etliche Jahre nach Grönland zu schicken, denen dasigen Geschwistern in ihren äußern Umständen an die Hand zu gehen u. dabey die Sprache zu lernen, damit Er uns desto beßer brauchen könne. Auch darinn sind wir kindlich überlaßen, es möchte auch hin seyn, wo es wolte. Wir versprachen

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: Gemein-Nachrichten 1765,1. , Herrnhut 1765, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/155&oldid=- (Version vom 17.1.2024)