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Herzen lebhafter u. tröstlicher geworden, als es mir jemals gewesen. Darinnen weidet sich mein Herz, Geist u. Seel täglich, u. wenn ich des Morgens aufstehe, so fällt mir ein: Ach Marter-Bild! verrücke Dich auch heut' aus meinen Augen nicht. Mein Herz ist bekümmert, Ihn immer nahe zu haben; denn ich fühle meine Dürftigkeit u. Schwäche, daß ich ohne Seine Gnade u. Bewahrung nicht einen Augenblick bestehen kan. Die Gemein- u. Chor-Gnade ist mir auch mehr aufgeschloßen u. wichtiger worden; besonders seit dem Synodo ist mir die Gnade, daß ich zu so einem Volke gehöre u. mich in so einer Gemeinschaft sehe, erst recht theuer u. wichtig geworden. Doch überm Denkmaal meines Abweichens habe ich auch noch öfters zu weinen, wenn ich mit meinem lieben Heylande alleine rede. Er hat aber auch mein Herz ganz darüber getröstet. Wolte mich der liebe Heyland aus Gnaden wiederum brauchen u. mir wieder etwas anvertrauen; so wäre es meines Herzens Freude, Ihm mit einem frölichen

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: Gemein-Nachrichten 1765,1. , Herrnhut 1765, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/158&oldid=- (Version vom 17.1.2024)