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welchem niemand unschuldig ist p. Liturgus Wird auch Deines gleichen – gefunden werden? Gemeine Wir sagen: Nein.

Um 8 Uhr hielt Bruder Johannes den ledigen Schwestern eine Chor-Rede über den heutigen Text, welchen Bruder Gregor in der Singstunde mit folgenden Versen besang: Er mag noch so ungesehn unter uns 'rum gehen, unser Geist kan Seiner Schön' gnug fürs Herze sehen. Unser Gottes-Lämmelein ist in unsrer Mitte p. Er findt uns blöd u. arm p. Und wir verbringen unsre Zeit mit Ihm in Herz-Vertraulichkeit p. Wir lieben Ihn zwar, doch lange nicht gar p. Wir bleiben in Schuld, u. Seine Geduld – macht, daß sich das Herze oft vor Ihm zerweint. HErr! durch Dein Blutvergießen laß uns Dein eigen seyn – es wird uns auch noch werden zu schauen unsern Mann. Gönne uns schon in der Zeit Deine Nähe p. Erschein uns oft im Bilde, wie Du – Dich so milde geblutet hast zu Tod. Ach laß uns Deine Wunden alle Stunden – auch ritzen u. verwunden. Laß uns in Deiner Liebe u. Erkenntniß nehmen zu p.

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: Gemein-Nachrichten 1765,1. , Herrnhut 1765, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/209&oldid=- (Version vom 11.2.2024)