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richten, es doch nicht mit Autoritaet u. als ein Muß zu fordern, sondern zu bitten u. Ihn mit freundlichen Vorstellungen dahin zu bringen, daß ihr euren Zweck erreichet. Ein Capitain von einem Königlichen Schiffe hat eine große Autoritaet, u. ob man ihn wol verklagen kan, wenn er seine Ordre nicht befolget; so hat er doch, so lange er commandirt, eine absolute Gewalt; daher man von ihm nichts erzwingen, sondern alles mit Liebe u. Herzlichkeit erhalten muß: denn wenn er einmal widrig u. vor den Kopf gestoßen ist, so kan er hundert Ursachen ausfinden, einem in Weg zu treten, u. den ganzen Zweck zu vereiteln. Laßts euch also ja angelegen seyn, ihn euch zum Freunde zu machen u. so viel möglich so zu handeln, daß er euch bey seiner Retour ein gut Zeugniß gebe u. keine Blame auf euch komme.

Eben so behandelt auch die andern Officianten auf dem Schiff; thut auch alles, der Matrosen Liebe zu gewinnen, daß sie es ihr Lebetage nicht vergeßen, daß sie mit Leuten des Heylands eine

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: Gemein-Nachrichten 1765,1. , Herrnhut 1765, Seite 281. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/289&oldid=- (Version vom 4.4.2024)