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Seite:GN.A.109 Gemein-Nachrichten 1765,1.pdf/405

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Ich fühle, daß in mir nichts Gutes wohnt, u. daß ich an Leib u. Seele verdorben bin; aber ich glaube auch, daß der, der mich gerufen hat, mir durchhelfen und mich unterstützen wird, so daß ich mit kindlich getrostem Herzen in Seinem Namen u. mit dem Segen der Gemeine, der auf mich gelegt worden, meinen Weg gehen kan. Es hat dieser Segen einen tiefen u. unvergeßlichen Eindruck in meinem Herzen gemacht. Da ich von Herrnhuth wegging, fühlte ich, daß das Herz der ganzen Gemeine mit uns war u. uns segnete. Das fühle ich auch noch u. glaube, daß es mich auf meiner ganzen Pilgerschaft begleiten u. oft stärken wird. Ich zweifle nicht, daß sich der Heyland aus den Schwarzen Seinen Schmerzens-Lohn sammlen wird; denn alle Seelen sind Sein u. durch Sein Blut erkauft. Hiemit will ich schließen, mich nebst meinen 2 andern Brüdern eurem u. der ganzen Gemeine Andenken empfehlen u. euch zum leztenmal aus diesem Welttheile mit der zärtlichsten Empfindung u. in der Nähe des blutigen Heylands grüßen u. küßen.

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten 1765,1. , Herrnhut 1765, Seite 397. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/405&oldid=- (Version vom 17.6.2024)