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Seite:GN.A.109 Gemein-Nachrichten 1765,1.pdf/406

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c.) Von Bruder Rudolph Stoll aus Zeist
d. 8tn May.

Unser Aufenthalt hier in Zeist hat wol ein wenig lang gewährt; aber der liebe Heyland hat mich in der Zeit mehr auf mein Nichts u. auf Sein vollgültiges Versöhn-Opfer gebracht, so daß ich nun sünderhaft froh auf meinen von Ihm selbst mir angewiesenen Posten gehe. Ich habe bey aller meiner Mangelhaftigkeit u. Armuths-Gefühl doch so was frohes u. freudiges in meinem Inwendigen u. das gute Zutrauen, daß der liebe Heyland an uns Seinen Elenden u. Blöden Seinen Gnadenrath wird ausführen können. Der liebe Heyland laße uns unter einander Eins seyn, wie Er es uns von Seinem lieben himmlischen Vater erbeten hat. Ich traue es Ihm auch zu, daß Er uns dis Kleinod erhalten werde.

Herzlich geliebte Brüder, hiemit grüße u. küße ich euch nochmals aufs zärtlichste u. befehle mich ganz besonders als der geringste meiner Brüder in eure Liebe u. Andenken.


Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten 1765,1. , Herrnhut 1765, Seite 398. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/406&oldid=- (Version vom 17.6.2024)