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1749. im Sommer das ledige Brüder-Haus u. ging nach meinem Vaterlande zu. Nur muß ich erinnern, daß ich in meinem Geburts-Ort Weissenburg am Sand, ehe ich zur Gemeine gekommen, vom Consistorio u. Magistrat aus der Schule gestoßen worden, weil ich nicht von den Brüdern u. der Gemeine abstehen wolte. Ich kam zu Haus, demüthigte mich vor dem Magistrat u. bat um Vergebung, daß ich vor 2 Jahren derselben Rath nicht gefolget; ich sähe nun gut ein, daß man überall Gott dienen könte. Ich war recht willkommen, u. es wurde mir sogleich auch das Stipendium wieder zuerkannt. Ich ging nach Jena auf die Universitaet, da ich nicht länger als von Michaelis bis Ostern war, weil ich daselbst so gewirthschaftet, daß ich davon laufen mußte. Alsdem ließ ich mich unter die Kayserlichen Soldaten anwerben. Diese schleppten mich durch ganz Ungarn bis nach Temeswar unter ein Infanterie-Regiment. Von da gings nach Cronstadt in Siebenbürgen, allwo ich 1753. im Herbst in die Türkische Wallachey desertiret, von da nach

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: Gemein-Nachrichten 1765,1.. , Herrnhut 1765, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/53&oldid=- (Version vom 21.11.2023)