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u. verfiel durch selbst beßern u. schön seyn wollen in solche betrübte Umstände, daß ich zulezt gar in die Sünde willigte. In solchen Umständen wurde ich vom Heyland vom Abendmahl ausgeschloßen, u. dieses stieß mich so vor den Kopf, daß ich mich gleich resolvirte, von der Gemeine zu gehen. Weil ich mir den Gedanken machte, daß ich nimmermehr genesen würde, so sagte ich auch gleich den Brüdern meine Resolution. Hierauf wurde ich gerufen, u. Johannes fragte mich, ob ich weggehen wolte? Hätte ich doch damals mein Herz ausschütten können! Aber nein; ich antwortete, da ich doch ganz anders überzeugt war: Euer Evangelium ist mir zu dumm. Darauf ließen sie mich von sich, weil sie sahen, daß mit mir nichts anzufangen wäre: nur wurde ich noch zu dem Vorsteher, Bruder Gammern gerufen. Derselbe verlangte von mir, ich solte mich unterschreiben, daß ich mich niemals rühmen wolte, daß ich zur Gemeine gehöre, auch mich nicht davon nennen. Ich unterschrieb es gleich so leichtsinnig u. war nur froh, daß sie mich so ungehindert von sich ließen. Ich verließ also

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: Gemein-Nachrichten 1765,1.. , Herrnhut 1765, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/52&oldid=- (Version vom 21.11.2023)