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sehr boshaftigen Menschen in Streit, der sich aber nicht lang besann, sondern gleich von Leder zog, mich durch das linke Ohr u. ganzen Backen hieb, sodann übern Kopf bis auf die Hirnschaale, ferner einen Stich in die linke Seite gab, u. indem ich zu Boden fiel, mir noch eine große Wunde übern Rücken machte, u. wie ich mich wehren wolte, davon lief. Ich lief ihm aller Blessuren ohngeachtet voller Zorn u. Wuth etliche hundert Schritte nach, bis ich ihn einholte, sodann wie eine Furie auf ihn losging u. ihn übers Gesicht u. Hals hieb. Weil aber mein Säbel nicht scharf war, so warf ich aus Ungeduld denselben von mir u. ging mit bloßer Hand in seinen Säbel, drehete ihn aus seiner Hand, warf ihn auch weg u. schnitte mir damit in die linke Hand eine große Wunde. Hierauf faßte ich ihn beym Kopf, schmiß ihn zu Boden, suchte in allen Taschen mein Federmeßer, willens ihn umzubringen, aber ich hatte es nicht bey mir; endlich aber sezte ich ihm beyde Daumen in die Kehle u. wolte ihn todt würgen. Allerliebsten

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: Gemein-Nachrichten 1765,1.. , Herrnhut 1765, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/55&oldid=- (Version vom 19.11.2023)