unser bester Freund, das haben wir auch bey diesen Umständen erfahren. Als ich nemlich an lezterwehntem Tage Abends aus der Kammer zu meinem Mann in die Stube gehen wolte, so geschahe ein starker Donnerschlag auf unser Haus, u. zugleich hörte ich meinen Mann fallen. Ich fand ihn in der Stube so ordentlich liegen, als ob er schliefe, u. über den Schmerz vergaß ich, daß es oben brennen würde. Ich wendete mich sogleich zu meinem treuen Heylande, der mich auch reichlich tröstete, u. indem ich so da saß, kamen einige Grenadiers herein, denen bald mehrere folgten, die meinen Mann sogleich heraustrugen u. mir sagten, daß das Haus brennte. Es waren nemlich 200 Mann auf einen benachbarten Hof commandirt worden, weil daselbst auch ein Feuer entstanden war u. man geglaubt hatte, es sey das herrschaftliche Haus; da es aber nur eine Scheuer u. nichts mehr zu retten war, so kamen die Soldaten
: Gemein-Nachrichten 1765,2. , Herrnhut 1765, Seite 315. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.110_Gemein-Nachrichten_1765,2.pdf/319&oldid=- (Version vom 2.11.2024)