die alle Morgen neu über uns war. Sein fühlbares Wandeln in unsrer Mitte hat uns alle oft gar seliglich beschämt u. getröstet, bey so viel u. mancherley Mängeln u. Gebrechen. Unsere lieben Kinder haben insonderheit bey ihren Fest- u. Gemein-Tagen, auch in den täglichen Kinder-Stunden, manchen Gnaden-Besuch vom Heyland genoßen, u. das lebendige Gefühl von Jesu Tod u. Leiden ist ihren armen Herzen von Zeit zu Zeit so kräftig erneuert worden, daß mans mit Freuden an ihrem Lobgesang hat verspüren können. Ja wenn wir uns zurück besinnen, auf die unzehligen Beweise der mütterlichen Pflege des heiligen Geistes unter unsern Kindern, wie auch des Segens u. Wohlgefallens unsers lieben Vaters im Himmel; so müßen wir gewiß mit thränenden Augen bekennen u. sagen: Wir sind viel zu geringe aller der Barmherzigkeit u. Treue, die Tag vor Tag an uns geschehen ist. Unser lieber HErr hat auch im verwichenen Jahre die
: Gemein-Nachrichten 1765,2. , Herrnhut 1765, Seite 523. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.110_Gemein-Nachrichten_1765,2.pdf/527&oldid=- (Version vom 7.12.2024)