Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/17

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Geist bey der Gelegenheit gesagt, gieng desto tiefer. Sie hatte keine Ruhe im Herzen, trente sich von den Geschwistern u. blieb über ein halbes Jahr ganz weg. Allein der liebe Heiland der sie ein mal beym Herzen gefaßt hatte, gieng ihr treulich nach u. sie wußte nicht, wo sie vor Unruhe bleiben solte. Da traf es sich denn ein mal, daß sie eine von ihren ehemaligen Gesellschafts Schwestern nicht weit von ihrem Gesinde vorbey gehen sahe, derselben lief sie nach u. entdeckte ihr unter vielen bittern Thränen ihres Herzens-Zustand u. unter diesem Reden wurde ihr zum ersten mal wieder wohl u. sie sahe wieder den Mann mit 5 Wunden roth, den sie verloren hatte. Ihre sünderhafte Freude darüber war unaussprechlich. Nun fieng sie wieder an, die Versamlungen der Geschwister zu besuchen u. lebte ganz von neuem auf. Nachher starb ihr Mann u. diese Noth trieb sie auch näher zum Heiland, sie wurde dann absolvirt u. wieder zu dem geschloßenen Häuflein hinzugethan, sie wurde hierauf so vergnügt, einfältig u. kindlich im Umgang mit dem Heiland daß sie ihren Mittschwestern zur Erbauung war. Auch wurde

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/17&oldid=- (Version vom 21.11.2023)