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lernen, u. unterhielt sich mit ihm in verschiedenen Gesprächen, insonderheit über das Werck-Gottes unter den Heiden. Er hat nach her noch zu Hause bezeugt, daß Er einen rechten vergnügten Tag bey uns gehabt habe, u. einen alten ehrwürdigen Mann aus der Brüder Gemeine habe kennen lernen. Er hatte was hectisches, u. ist sehr sanft verschieden. Den Abend vor seinem Ende hat er seinen erwachsenen Kindern noch einen Spruch erklärt u. dann verlangt, ihn alleine zu lassen, u. so ist er ganz unvermerckt entschlafen, seines Alters 63 Jahr u. 10 Tage.

D. 12tn Nov: ging ich u. meine Frau auf einen Besuch über die Elbe. In Jericho versamleten sich die erweckten Seelen, 12 an der Zahl, mit denen wir Person vor Person redeten, worauf ich noch etwas zur heutigen Loosung sagte. Der Heiland bekannte sich in Gnaden dazu, u. ich empfahl sie Ihm in einem Gebet zu neuer Gnade. Wir reisten d. 13tn weiter nach Jenthin, woselbst sich die erweckten Seelen aus den benachbarten Orten einfanden, zu denen ich mit Gnade über die Loosung redete. Nachher behielten wir sie, so wie sie in jedem Orte beysammen wohnen, noch bey uns, redten mit jeder Person besonders, u. fragten auch, wie es um die Liebe untereinander aussähe. Es war uns recht wohl bey ihnen. Der Kuh-Hirte, der

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/177&oldid=- (Version vom 11.2.2024)