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zahlreich, indem die Geschwister von Bockel u. Wölfsmohr, 2 Meilen weit, sich auch eingefunden hatten, mit denen allen einzeln gesprochen wurde. So oft wir hier sind, ist alle Abend eine Versamlung darinn aus den Nachrichten gelesen u. etwas über die Tages-Texte geredet wird. Ich müste Gnade u. Wahrheit leugnen, wenn ich nicht bekennete, daß der liebe Heiland die Gelegenheit bisher besonders mit Seiner Gegenwart beehret u. begnadigt hat, ohngeachtet unsrer grossen Schlechtigkeit u. unzehlichen Mängel, Ihm besser als uns bekannt. Daß Er aber gerne segne, Lust habe an Barmherzigkeit, u. die Sünder unbeschreiblich liebe, davon haben wir unzehliche Beweise auch auf dieser Besuchs-Reise gehabt. D. 12tn kamen wir wieder in unserm lieben Altona an, danckbar froh u. gebeugt über alles, was der Heiland an uns u. den Geschwistern, die wir gesehen u. gesprochen, gethan hat.

D. 22tn gab es in der Versamlung der ledigen Brüder, die aus 12 besteht, offenherzige Unterredungen, die mit Sünder-Thränen begleitet waren. Ich bat sie, da das Fest der ledigen Brüder bevorstünde, mit dem lieben Heiland über alles recht sünderhaft auszureden, sich über alles, was sich für einen jesushaften ledigen Bruder nicht schickte, absolviren zu lassen, sich Ihm ganz mit Leib u. Seel u. Gliedern zu weyhen, u. sich an diesem Tage an die ledigen Brüder-Chöre in den Gemeinen im Geiste mit anzuschließen,

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/186&oldid=- (Version vom 3.3.2024)