Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/194

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

seiner Frau u. Kindern: Nun freuet euch mit mir! ja freuet euch, der Heiland ist schon da, Er wird mich bald zu sich nehmen! Darauf that er noch ein Herzliches Gebet, danckte dem Heiland für alle Liebe, die Er ihm auch in der Kranckheit erwiesen, u. ist so dann ganz sanfte entschlafen. Am 12tn Jul. besuchte ich in Löbe einen krancken Knaben, der sehr vergnügt in den Willen des Heilands ergeben war; sein Mund floß davon über, wovon sein Herz voll war, u. bezeugte unter dem seligen Gefühl der Nähe des Heilands sein grosses Verlangen, bey Ihm daheime zu seyn. Er betete unter andern: Allerliebster Heiland, ach mein Herzliebes Jesulein! ich bin ein gar armes Kind, ich bitte dich deswegen flehentlich erbarme Dich über mich, u. nimm mich zu Dir! p Und dieses geschahe auch etliche Tage darauf.

Sonst ist noch aus diesem Bericht der Besuch[WS 1] des Bruder Renners in Danzig anzumercken, wovon er unter andern schreibt: Während meines Aufenthalts allhier habe Gelegenheit gehabt, alle u. jede mir schon bekannte lieben Freunde, wie auch andere die es von mir verlangt, verschiedenemal zu sehen u. zu sprechen. Ich habe mir vom lieben Heiland bey mancherley Gesinnungen der Leute die Gnade ausgebeten, mich stets mit Seiner lieben Nähe zu begleiten.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Besuh
Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/194&oldid=- (Version vom 8.3.2024)