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sie täglich von Seinen blutigen Wunden und von seinem bittern Leiden u. Sterben für sie hören ließe, u. davor verlange Er nichts als ihre verdorbene Herzen, um sie zu zurichten u. darinnen zu wohnen. In der Frühstunde d. 19tn sagte Bruder Simon: Ihr wißt, daß uns die Wilden gläubige Menschen nennen. Ach wenn sies doch von einem jeden unter uns mit Wahrheit sagen könten! Sie sagen es, weil sies gehört haben. Aber der Heiland sagt: an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen: denn wer an den Heiland gläubt u. Ihn lieb hat, der soll auch wandeln u. handeln, wie Er gethan hat. Und da fehlt es uns noch sehr. So laßt uns als Sünder zu Ihm gehen u. Ihn bitten, daß Er uns so mache, wie Er uns gerne haben will. D. 22tn fing er die Frühstunde mit den Worten an: Wir haben nichts in diese Welt gebracht, u. werden auch nichts mit nehmen. Dem dancke ich jezt in meinem Alter sehr nach; denn wenn ich jezt den Heiland nicht kennte, so lebte ich täglich in Furcht des Todes. Aber wie froh u. danckbar bin ich, daß ich Ihn in meinem Herzen habe u. fühle! Ihn habe ich zu meinem Trost u. Sein Blut zu meinem Kleide, wenn ich von hinnen scheide. Dieses sagte Er mit Thränen in den Augen, u. bat, daß sich ein jedes unter

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/210&oldid=- (Version vom 21.3.2024)