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Seitdem ging sie einen seligen Gang. Da sie in ihrer lezten Kranckheit gefragt wurde, ob sie gerne heimgehen wollte, sagte sie: O Ja, ich dencke jezt sehr viel an des Heilands Leiden, u. ich werde bald als eine arme Sünderin zu Ihm gehen.

D. 3tn April erhielten wir von unserm Freund Raun einen Brief, darinn er schreibt: „Da nun die Zeit heran nahet, in welcher unsers Heilands Leiden u. die Wichtigkeit seines Todes für alle arme Sünder insonderheit bey euch feyerlich betrachtet wird: so ist mein freundliches begehren, daß die geliebten Freunde mir u. meiner Frau erlauben wollen, daß wir unter euch desselben mögen theilhaftig gemacht werden, u. zugleich mit der Gemeine zu Lichtenfels als arme verlegene Sünder des Heilands allerheiligsten Leib und Blut genießen. Wir finden uns beide in Schuld u. Verlegen, wir wollen aber keine andre Hülfe haben noch suchen, als des Heilands Leidens-Todes-Kraft, welche Er aus lauter Gnade allen denen schenckt, die Ihn von Herzen darum anrufen“. Ihre Bitte ist ihnen auch gewährt worden. Am Gemeintag d. 4tn Apr. wurden durch die Brüder Beck u. Sörensen 2 ledige Brüder Awanias u. Bernhard,

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/230&oldid=- (Version vom 5.4.2024)